Natürlich besteht gerade bei Hunden aus südlichen Ländern die Möglichkeit, dass sie mit Mittelmeerkrankheiten infiziert sind. Aber nachdem die Hunde dort aufgewachsen sind, haben sie oftmals einen natürlichen Immunschutz gegen diese Krankheiten entwickelt.
Bei Hunden, die von uns vermittelt werden und aus südlichen Ländern kommen, wird vor der Vermittlung ein Bluttest, der sog. Mittelmeertest, durchgeführt, um evtl. bestehende Infektion frühzeitig zu erkennen und diese behandeln zu können. Hierbei ist zu beachten, dass der Test zu diesem Zeitpunkt nicht hundertprozentig zuverlässig ist, was verschiedene Gründe haben kann:· Zum einen kann dies an der Inkubationszeit der Krankheit liegen, d.h., dass trotz Infektion ein Titer (Konzentration von Antikörpern) im Blut noch nicht nachweisbar ist.
Zum anderen ist ein Test besonders bei Welpen und Junghunden sehr unsicher, da sie einen Titer aufweisen können, den sie von ihrer Mutter über die Plazenta bekommen haben, ohne jedoch zu erkranken.
Generell gilt, dass ein infizierter Hund (also ein Hund mit positivem Befund) nicht gleich ein erkrankter Hund ist. Viele Hunde tragen Erreger in sich, zeigen jedoch niemals Krankheitssymptome. Dennoch ist es natürlich ratsam, einen Mittelmeertest durchzuführen, um auch bei Infektionen, die bislang völlig symptomfrei sind, aus Vorsichtsgründen eine Behandlung durchzuführen.
Auf welche Infektionen im Einzelnen getestet wird, ist abhängig vom Herkunftsland/-Region des Hundes, da die Übertragungswahrscheinlichkeiten in jedem Gebiet unterschiedlich sind.
Grundsätzlich gilt, dass diese Tests weder ein gesundes noch ein krankes Hundeleben über Jahre garantieren, sondern lediglich den derzeitig nachweisbaren Antikörper-Titer im Blut des Hundes widerspiegeln (Momentaufnahme). Aus diesem Grund sollte ein Hund aus südlichen Ländern nach einer Eingewöhnungszeit von ¼ bis ½ Jahr hier in Deutschland erneut getestet werden, denn auch die Anstrengungen der Reise und der Einzug in ein neues Zuhause können sich positiv wie negativ auf die Gesundheit und somit auf das Immunsystem des Hundes auswirken. Bitte besprechen Sie das Thema mit Ihrem Tierarzt und wiederholen Sie den Test zu gegebener Zeit.Grundsätzlich wird man für kein Tier, egal ob von einem Züchter, aus dem Tierheim, aus einer Privatabgabe oder aus dem Ausland eine Gesundheitsgarantie bekommen. Jedes Tier trägt, genau wie wir Menschen, das Risiko in sich, im Laufe seines Lebens eine Krankheit zu bekommen. Wichtig ist es, diese Krankheit dann rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Wenn Sie die Ausführungen in diesem Infoblatt beachten, spricht nichts dagegen, einem Hund, der einen erhöhten Antikörper-Titer aufweist, an einer Mittelmeerkrankheit erkrankt ist oder eine solche bereits überstanden hat, ein neues Zuhause zu geben und durchaus über Jahre ein gemeinsames Leben von Hundehalter und Hundepartner zu genießen.