Das Feline Immundefizienz-Virus (FIV) ist dem menschlichen Aids-Virus sehr nahe verwandt und gehört zu den Retro-Viren. Übertragen wird das Virus durch Speichel und Blut, somit hauptsächlich durch Bisse, z. B. in Revierstreitigkeiten. Eine Übertragung des felinen Virus von der Katze auf den Menschen oder auf andere Tierarten kann mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden!
Übertragung
Wie bekommen Katzen FIV? Eine Übertragung erfolgt über das Blut, sodass eine Ansteckung beim Deckakt oder von der Kätzin auf ihre Kitten möglich ist. Jedoch stecken sich in erster Linie unkastrierte Kater durch Bisse bei Revierkämpfen an. Das FIV-Virus kann außerhalb des Katzenkörpers nicht überleben.
Welche Folgen hat eine Infektion mit FIV?
Das Virus vermehrt sich in den Immunzellen der infizierten Katze und zerstört diese. Hierdurch können sich Viren, Bakterien oder Parasiten ungehindert entwickeln und die verschiedensten Krankheiten hervorrufen. Viele chronische Infektionen unterschiedlicher Organsysteme, zum Beispiel auch chronische Zahnfleischentzündungen, können durch die Immunschwäche ausgelöst werden. Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen FIV bei Katzen begann 1986, nachdem Forscher das Virus isolierten. Das Virus wird hauptsächlich über Bisswunden von einer Katze auf die andere übertragen, da es in hohen Mengen im Speichel vorhanden ist. Wie das menschliche Aids-Virus greift auch das Feline Virus das Immunsystem an und steigert die Krankheits- und Infektionsanfälligkeit der Tiere. Ein Impfstoff gegen die Immunschwäche war bereits für Herbst 2003 für den deutschen Markt angekündigt, blieb jedoch aus, weil man feststellen musste, dass er nicht die gewünschten Erfolge brachte.
Keine eindeutigen Symptome
Katzen-Aids hat keine eindeutigen Symptome und ist ohne einen Bluttest weder auszuschließen noch zweifelsfrei zu diagnostizieren! Viele erkrankte Katzen leiden zunächst unter den Anzeichen des Katzenschnupfens, wie z.B. Nasenausfluss oder Bindehautentzündung.
Das Testverfahren
Der Tierarzt kann anhand einer serologischen Untersuchung des Blutes der Katze FIV-Antikörper nachweisen. Es gibt den Schnelltest (Snap-Test). Empfehlenswert ist aber auch als Absicherung noch einen rekombinanten Test (PCR) zu machen.
Positive Tiere können unter Umständen lange symptomfrei leben
FIV-positive Tiere müssen nicht zwangsläufig erkranken. Sie können sogar viele Jahre symptomlos leben! Kommt die Krankheit jedoch zum Ausbruch, kann man sie nicht heilen, sondern lediglich die Folgekrankheiten bzw. die Symptome behandeln, um so das Befinden der Katzen zeitweilig zu verbessern.
Wie ist die Prognose?
Mit „Katzen-Aids“ infizierte Tiere können ohne Weiteres auch bis zu fünfzehn und mehr Jahre symptomlos leben. Bricht das FIV aus, können sie augenfällige Merkmale wie Gewichtsverlust, Fieber, geschwollene Lymphknoten, chronische Infektionen und zentralnervöse Störungen entwickeln. Obwohl sich die Katzen zeitweise wieder regenerieren können, sind sie lebenslang Träger des Virus. Es gibt keine Möglichkeit der Eliminierung, wie bei FeLV! Schätzungen der FDA zufolge sind weltweit zwischen 2 und 25 Prozent der Hauskatzen mit dem Virus befallen. Die höchsten Raten weisen Japan und Australien auf, den niedrigsten „Katzen-Aids“-Befall verzeichnen Europa und die USA. Die größte Risiko-Gruppe sind die unkastrierten und heimatlosen Tiere aufgrund ihrer ständigen Revierkämpfe und Deckakte. Die Kastration zählt somit als einzig präventive Maßnahme, da sie das Risiko der auftretenden Beißereien erheblich reduziert!
Kann man FIV positiv getestete Katzen mit gesunden Katzen vergesellschaften?
Die Antwort ist JA – sofern die Katzen kastriert sind und eine soziale Gruppe bilden. Ohne Kämpfe mit Blutaustausch oder Speichel über Bisswunden oder Deckakt, ist die Übertragungsgefahr gleich Null.
